Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI Ferdinand Wilhelm Emil Roth: Aufzeichnungen über das mystische Leben der Nonnen von Kirchberg bei Sulz Predigerordens während des XIV. und XV. Jahrhunderts | |
|
Got muss sein genad meren 5 Und das sie umb in erberben Ane sunde ersterben 10 Gemeinschaft aller himel schar. Die der vil reinen süssen, 15 Im leben und am ende An alle misse wende. 20 Aller lege sie mussen gedagen. Sie hut sie mit ir genade jagen, |
25 Diss püchlein sal niemant lesen, Er merck auch mit fleiss gar eben, 30 Der an seinem lob nie abgelie. Und darnach sullen wir ymmer streben, 35 Biss wir volle zu im kumen. Aller erst wirt uns das trauren benumen, 40 Was unser sel ymmer begert. Nu lat euch erparmen, 45 Und die alten schulde vergebe, Das sie an alle sorge lebe, |
Da diss büchlein gesamnet und offenlich durch besserung in dem convent gelesen wart, dar nach sach ein gar selige swester in dem slaf vier augen, die sprachen zu ir, sie wolten diss büchlein erleüchten und beweren, das es an allen dingen nach der warheit geschriben wer. Wer aber die vier augen sein gewesen, das mag ein verstanden hercz aller beste dar auff nemen, das es die vier himelischen vihlein wern, die sant Johannes sah, das sie vol augen waren vor in und hinder in, und gaben lob und ere dem lebendigen got dem siczenden auf dem throne ewicklichen. Und der verleihe uns auch, das
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_154.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)