Seite:De Alemannia XXI 158.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

jener Zeit (1820) Prof. v. Ittner in einem Bericht über den Zustand des chemischen Laboratoriums die Notwendigkeit von Bauveränderungen darlegte und überhaupt einen größeren jährlichen Zuschuss als bisher beantragte, da erging an die Universität in ihrer Gesamtheit die Aufforderung: „Da, wie für das chemische Laboratorium, so auch für alle anderen Apparate, als nämlich: botanischen Garten, Naturalienkabinet, physikalisches Armarium, anatomische und chirurgische Instrumente – die jährlich zu verwendenden Summen, wenn den Ansprüchen der Zeit Genüge geleistet werden solle, notwendig erhöht werden müssen,“ dahingehende förmliche Anträge und Vorschläge zu machen.

Dieser Aufforderung wurde natürlich gerne Folge geleistet, und so erhielten in den zwanziger Jahren die meisten Institute, Sammlungen u. s. w. bald größere, bald geringere Bereicherungen. So wurde z. B. für den Neubau der Anatomie[1] 1822 sechstausend Gulden ausgegeben. Die Zahl der pathologisch-anatomischen Apparate[2] stieg in den Jahren 1821 bis 1829 von 140 auf 650 u. s. w. Namentlich aber sind es zwei Anstalten, denen man besondere Beachtung schenkte, und worüber genauere Nachrichten vorliegen: der botanische Garten und die klinischen Anstalten. Ueber die vielfachen Verbesserungen und Erweiterungen des botanischen Gartens, namentlich in den Jahren 1827 und 1828, schrieb Perleb eine Schrift „de horto botanico Friburgensi“ (Progr. der Univ. zu Großherzogs Geburtstag 9. Februar 1829) mit dem Grundriss des Gartens in Steindruck und einem tabellarischen Verzeichnis der Pflanzen). Zuletzt handelte – neben allgemeinen Verbesserungen – es sich hauptsächlich um eine Erweiterung des Gewächshauses


und der jurist. Fakultät zur Anschaffung von Büchern zugewiesen wurden, für die verschiedenen Institute (der medizin. und philosoph. Fakultät) verwendet; für die Poliklinik 300, für das physiolog. Kabinett 210, für die geburtshülfliche Anstalt 210, für die Anatomie 210, für das chemische Laboratorium 1000, für die Chemie 250 und für das zoologische Institut 320 fl.

  1. Ueber die Veränderungen daselbst vgl. Pfister S. 191.
  2. Dazu kam damals die Privatsammlung Schultzes: 2000 größtenteils vergleichend anatomische Präparate; derselbe hatte auch 1821 eine physiologische Experimentiranstalt errichtet (vgl. Schreiber in der angeführten Chronik S. 8).
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_158.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)