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an der hohen Schule, Prof. Zell. Die ersten, allgemeinen Vorschläge über die Einrichtung des Seminars wurden durch Ministerialverfügung vom 28. Mai 1828 genehmigt. Bald darauf, am 17. Juni, wurde Zell aufgefordert, weitere Vorschläge zu machen, namentlich „über die Art der Ausführung und die dazu erforderlichen Mittel mit Rücksichtnahme auf die Lage der Universitätskasse.“ Nachdem verschiedene Berichte – der Wirtschaftsdeputation vom 16. August und der Stiftungskomission vom 27. Nov. – eingeliefert waren, beschloss man am 13. Januar 1829, den (von Zell) entworfenen Plan zur Genehmigung einzureichen und zugleich beim Ministerium darauf anzutragen, dass aus den Studienstiftungen jährlich 200 fl. und aus der Universitätskasse 100 fl., sodann weitere 2–300 fl. entweder aus dem allgemeinen Studienfond, oder aus dem besonderen Fonds der Großherzoglichen Gymnasien und Lyzeen, „zur Effektuirung des Planes“ beizulegen seien „da zumal letztere bei der Ausführung ihre eigenen wichtigsten Interessen befördert sehen würden“. Die Verhandlungen wurden in dem selben Jahre noch so weit geführt, dass am 28. Sept. Zell (als Oberbibliothekar mit 150 fl. und) zum Direktor des Seminars mit 50 fl. Gehalt auf den 1. Nov. d. J. ernannt wurde. Ihm lag es denn als solchem ob, einen vollständigen Entwurf der Statuten auszuarbeiten, den er am 4. Dez. d. J. dem Konsistorium vorlegen konnte. Dieses sandte dann den Entwurf an das Ministerium des Inneren ein und stellte zugleich den Antrag, den Gymnasialprofessor Baumstark als Gehilfen des Direktors anzustellen, mit dem Wunsche, dass das philologische Seminar als „Annexum der philosophischen Fakultät“ erklärt werden möchte. – Die Errichtung des philologischen Seminars nahm – auf Wunsch des Konsistoriums vom 8. Januar 1830 – auch Zell zum Gegenstand einer Programmschrift auf Großherzogs Geburtstag (9. II.) 1830[1]. Zugleich war am 8. Febr. 1830 die wesentliche Genehmigung der Statuten durch das Ministerium und wenigstens die provisorische Anstellung Baumstarks auf ein Jahr mit 150 fl. Gehalt erfolgt.


  1. „Betrachtungen über die Wichtigkeit und die Bedeutung des Studiums der klassischen Literatur und Alterthumskunde für unsere Zeit, nebst Nachricht über das an hiesiger Universität neu gegründete philologische Seminar“ von dem Direktor dieser Anstalt, C. Zell. Freiburg bei Groos 1830.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_161.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)