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Prof. von Hornthal 10 Stimmen für, und mit Einschluss des verstorbenen Geistl. Rats Wacker 15 Stimmen gegen den Verkauf seien. Darauf eröffnete wiederum das Ministerium d. I. am 14. Mai, dass von einem Verkauf der Kollegienkirche so lange Umgang zu nehmen sei, bis dieselbe zu einem öffentlichen Gebrauch verwendet werden könne.

Jetzt ruhte die Sache wieder 2 Jahre lang.[1] Erst am 26. Mai 1826 machte die Gymnasialpräfektur und die Gymnasialfondsverwaltung eine Eingabe wegen Wiedereinrichtung der Universitätskirche zum Gottesdienst der Gymnasiasten, welcher seit 1813 trotz der in Kapitel V des vorigen Hauptteils erwähnten Bedenken in der Ursulinenkirche stattfand und wozu die Universität jährlich 12 Pfund Wachs und 2 Pfund Weihrauch lieferte. Von Einwohnern der Stadt waren schon 1000 fl. dazu gezeichnet. Das Konsistorium erklärte in seinem Erwiderungsschreiben am 1. Juni, dass man dem höheren Zweck gern einige Opfer bringen wolle. Als ein solches Opfer sah man es offenbar an, dass man von der Erlaubnis und der Möglichkeit, die Kirche samt Paramentes um bedeutende Summen loszuschlagen, keinen Gebrauch gemacht hatte. Dagegen wurden die ersten Kosten zur Wiederherstellung damals – wie hier gleich bemerkt werden möge – von den Bürgern von Freiburg durch opferwilliges Beisteuern gedeckt.

Zugleich mit dem oben genannten Erwiderungsschreiben an den Gymnasialpräfekten stellte das Konsistorium auch einen Antrag an das Ministerium, beschließen zu wollen, dass die Kirche wieder herzustellen sei. Auch wurde „zur Leitung und Ausführung“ eine Kommission ernannt, bestehend aus dem Prorektor L. Buchegger und je einem Vertreter der 3 andern Fakultäten, Duttlinger, Ecker und Schneller, wozu noch der Universitätsadministrator Schinzinger sowie ein Mitglied von seiten der Beisteuernden gezogen wurde.

Die erbetene Erlaubnis zur Wiederherstellung der Universitätskirche wurde am 21. Juni vom Ministerium erteilt,


  1. Nur dass am 12. Januar 1825 der Fecht- und Tanzmeister der Universität, Schönwald, der schon lange ein „passendes Lokal“ zur Ausübung seiner Kunst suchte, auf den Einfall kam, um Einräumung der Kirche zu einem Fechtboden (!) zu bitten, was ihm natürlich abgeschlagen wurde.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_165.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)