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im Pfauen, woran neben den Lehrern der Universität und Vertretern der Stadt[1] auch vier „chapeux d’honneur“ aus den Akademikern teilnahmen. Musik und Fackelzug der Studenten am Abend bildeten den Schluss der Feier, von deren Glanz aller Mund voll war.

Schon im Frühjahr 1829 begannen die Vorbereitungen für das 50jährige Dienstjubiläum des Nachfolgers von Menzinger als Senior der mediz. Fakultät, des Geh. Hofrats Schmiderer.[2] Als Tag des Festes wurde der 30. Juli, als Vorabend des Namenstages (Ignatius) des Jubilars, bestimmt; das Programm nomine Universitatis verfasste Fromherz. Die Feierlichkeiten selbst waren die gleichen wie beim Jubiläum Menzingers;[3] nur wirkten hier noch das Großh. Hofgericht, dessen Medizinalreferent Schmiderer seit 23 Jahren war, sowie die Musik des bürgerlichen Ehrenkorps mit, als dessen Bataillonsarzt er wirkte. – Auch Schmiderer erhielt zu dieser seiner seltenen Feier das Ritterkreuz des Zähringer Löwenordens.

Zwischen diese beiden Jubiläen hinein fällt ein Fest ganz anderer Art, das der Einweihung des ersten Erzbischofs der neuerrichteten Erzdiözese Freiburg am 21. Okt. 1827. Dieses Fest war nicht nur seiner allgemeinen Bedeutung wegen, sondern aus zwei ganz besonderen Gründen für die Hohe Schule so wichtig, weil nämlich der zu weihende Kirchenfürst, Dr. Bernhard Boll, ein früheres Mitglied ihres Lehrkollegiums war, und weil zweitens der Rector magnificentissimus, Großherzog Ludwig, selbst nach Freiburg kam und an der Feier teilnahm. Auf die Anzeige hin, dass letzteres geschehen werde und der Hof seinen Platz bei der Konsekration im sog. Apostelchor der Universitätskirche[4]zu nehmen gedenke, wurde (nach Beschluss vom 6. Sept. 1827) dieser Chor schleunigst hergestellt, sowie eine aus den Professoren Schreiber, Ecker und Zell bestehende Kommission ernannt, „welche die in dem Gebäude


  1. Die Stadt verlieh dem verdienten Lehrer und Arzt das Ehrenbürgerrecht.
  2. Seit 1781 öffentlicher Lehrer, seit 1778 als kaiserlich österreichischer Militärwundarzt im Staatsdienst.
  3. Vgl. Schreiber in der angeführten Chronik von 1829–32, S. 33.
  4. Diese Kirche war zur Feier ausersehen – ein dritter Grund zu besonders festlichen Veranstaltungen seitens der Hohen Schule.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_189.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)