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nöthigen Einrichtungen anordnen solle“ (11. X). Die von dieser Kommission gemachten Vorschläge wegen Einrichtung der Kirche „und des übrigen Locale“, Illumination u. s. w. wurden mit einigen Aenderungen am 13. Okt. angenommen.

Am Abend des 20. Okt. kam der Großherzog an. Eine nach Eintritt der Dunkelheit beginnende allgemeine Beleuchtung der Stadt eröffnete die Festlichkeiten. Dabei waren auch die beiden Universitätsgebäude (die alte und die neue Universität) sowie das Portal der Universitätskirche besonders festlich beleuchtet. Das ältere Universitätsgebäude zeigte auf einem transparenten Gemälde das Innere eines Tempels, in dem eine Muse vor der Büste des Großherzogs einen Lorbeerkranz niederlegt; zwischen den Säulen des Tempels erschienen in der Entfernung die Burg Zähringen und der Freiburger Münsterturm. Die Inschrift bestand aus den horazischen Worten[1]: Dignum laude virum Musa vetat mori. An den beiden Eingängen der neuen Universität standen die Worte: Optimo Principi, Universitatis Restauratori, und Patri Patriae, Rectori Magnificentissimo.

Am Festtag selbst, dem 21. Oktober, an dem eine Menschenmenge zusammenströmte, wie sie Freiburg seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, wurde vor Beginn der kirchlichen Feier der Landesherr und Rektor im Konsistoriumssaal begrüßt durch Ueberreichung von zwei lateinischen Oden, deren Verfasser Zell und Deuber waren, sowie eines deutschen Gedichtes. – Der neue Erzbischof erhielt von der Universität ein kunstvolles Glückwünschungsdiplom.

Am 22. Okt. war zunächst feierliche Sitzung im Konsistoriumssaal. Außer allen Konsistorialen[2] waren anwesend als Gäste der Fürst von Fürstenberg und „viele andere Honoratioren“. Nachdem der Prorektor (Welcker) eine eigens errichtete Tribüne bestiegen, fanden die Ehrenpromotionen statt. Es wurden promovirt:

1) in der theolog. Fakultät: der Erzbischof von Köln, Graf von Spiegel, welcher den neuen Erzbischof konsekrirt hatte; der Geh. Rat und Mitglied der kathol. Kirchensektion Engesser in Karlsruhe; der Generalvikar des neu errichteten


  1. Es ist der überzählige (unechte) Vers in der vorletzten Strophe der 8. Ode des 1. Buches.
  2. Mit Ausnahme des in Karlsruhe weilenden Duttlinger.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_190.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)