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für den Kurator geforderten 400 fl. – während für die Universität Heidelberg die geforderte Summe von 85,223 fl. anstandslos bewilligt wurde. – Von diesen verbliebenen 41,143 fl. müssen aber 11,143 fl., d. h. die oben genannten Nummern 2, 3 und 4, abgerechnet werden, da sie nur Entschädigungssummen für entzogene Gehälter sind; sonach bleibt ein reiner ständiger Staatszuschuss von 30 000 fl. Dieser erhöht sich nur noch im Jahre 1843 durch 2000 fl., die für eine staatswirtschaftliche Lehrkanzel bewilligt wurden.

Eine neue Ueberraschung, die überhaupt als allgemeine Merkwürdigkeit bezeichnet zu werden verdient, brachte der Universitätskasse das nächste Jahr. Auf einmal nämlich kam die Aufforderung zur Bezahlung einer aus den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts herrührenden Kriegskontributionsschuld von 23 fl. 32 Kr. nebst Zinsen von 33 fl. 4 Kr.[1] Der Senat richtete am 7. Mai 1838 eine Bitte an das Ministerium d. I., beim Finanzministerium sich zu verwenden, „dass von rubrizirter Forderung und zumal von den Zinsen derselben Umgang genommen und der Betrag bei der Steuerkasse in Abgang dekretirt werde.“ Aber die Forderung wurde vom Ministerium am 17. Januar 1840 nochmals gestellt, worauf der Senat wol oder übel am 3. März der Wirtschaftsdeputation befahl, die Summe auszuzahlen. In ähnlicher Weise war am 31. Dez. 1838 ein Schreiben vom Großh. Hauptsteueramt Freiburg eingereicht worden, nach dem die Hohe Schule einen Rückstand an der Rütteler Kriegskontribution samt Zinsen im Betrag von 56 fl. zu bezahlen hatte.

Es wurde schon früher erwähnt, dass die Universität den Verlag des oberrheinischen Anzeigeblattes zu vergeben hatte. Dieses Recht behielt sie bis 1840. Da kam am 7. Okt. dieses Jahres folgender Ministerialerlass: „Durch das nachträgliche Budget pro 1839/41 ist für die hiesige Universität pro 1840 eine Dotations-Ergänzung von 2421 fl. genehmigt worden, und zwar als Ersatz für die von dem Verleger des


  1. Umgekehrt hatte die Stadt Freiburg seit dem Jahre 1780 rückständige Forderungen an die Staatskasse für geleistete und vorschussweis bezahlte „Kriegsprästationen“ zu machen; die Summe war schließlich samt den Zinsen bis 80,000 fl. angestiegen. Erst im Jahre 1835 wurde die Summe vom damaligen Bürgermeister v. Rotteck – dem Neffen des Universitätsprofessors – liquidirt.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_223.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)