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Ansicht gegenüber machte (in der Sitzung vom 1. März 1852) Zell darauf aufmerksam, dass jener Ersatz doch wenigstens Ehrenpflicht des Staates sei, weil der Verlust der genannten Gefälle den Fortbestand der Universität selbst in Frage stelle; denn wenn auch die Rechnungen der Universität jenen Verlust nicht genau angäben, so dürfe man doch annehmen, dass sie wenigstens um die Hälfte geschmälert worden sei. Schließlich wurde mit 30 gegen 28 Stimmen ein Antrag Trefurts angenommen, der außer der Pensionsübernahme 3000 fl. (statt 1000) bewilligte.

Diese 3000 fl. zusammen mit dem bisherigen 32 000 fl. reinen ständigen Staatszuschusses machen (von 1852 bezw. 1853, wo sie zum ersten Mal ausbezahlt wurden, an) 35 000 fl. Rechnen wir die unterdessen[1] auf 13564 fl. 1 Kr. erhöhten Entschädigungen für entzogene Gefälle hinzu, so ergeben sich 48564 fl. 1 Kr., was den bei Pfister S. 169 genannten 83252 M. 58 Pfg. gleich ist.

Diese Zahlen zeigen uns, wie schon unter der Regirung des Großherzogs Leopold die vom Staat gewährten Unterstützungen wenn auch langsam, so doch stetig sich mehrten, und wie der edle Fürst den Grund gelegt hat, auf dem weiterbauend sein Sohn, unser gegenwärtig regirender Großherzog Friedrich in warmer Fürsorge durch immer erhöhte Spendungen der Universität zusammen mit anderen Faktoren es möglich gemacht hat, das zu leisten, was sie heute leistet.


II. Zeitweilige Schliessung und Neugestaltung der Universität.

Schon unter der Regirung des Großherzogs Ludwig war es in den jugendlichen Landständen zu heftigen Auftritten gekommen und hatten die Verfassungskämpfe eine ganz bedrohliche Gestalt angenommen. Dass an diesen Kämpfen gerade Mitglieder der Universität Freiburg hauptsächlich beteiligt, ja sogar die Stimmführer der immer mit größerer Heftigkeit der Regirung gegenübertretenden freisinnigen Partei waren, ist schon oben bei Gelegenheit erwähnt worden. Nur aus dem Bestreben, diese Männer der Opposition bei den


  1. Im Jahr 1849; s. Pfister S. 168.
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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_227.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)