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zwischen der Hohen Schule und der Stadtgemeinde hingestellt, der den Niedergang der ersteren beschleunige.

Schmähungen und Verleumdungen waren übrigens der Universität nichts Neues. Wir haben schon früher Gelegenheit gehabt, von solchen zu sprechen. Diese Angriffe wurden aber um so zahlreicher, je mehr man auf die so schwer geschädigte Schule vor ihrem Absterben noch einen Stein werfen zu können glaubte. So gab eine Schrift eines gewissen Hofgerichtsadvokaten Achert „Promemoria für den deutschen Ministerkongress in Wien, die Herstellung und Erhaltung der Ruhe von Deutschland betr.“, die in anmaßendem Ton geschrieben war, vielen Stoff zum Stadtgerede, aber auch zur Erbitterung seitens der verunglimpften Hochschule. Die letztere beriet daher am 8. Januar 1834, ob man, „da zumal das seitherige Treiben und die Persönlichkeit des Verfassers auswärts nicht so wie hier bekannt ist,“ nicht darauf erwidern solle, und beschloss nach längerer Erörterung der Frage, 1) ein Schreiben an den Staatsminister v. Reizenstein als badischen Bevollmächtigten beim Ministerkongress in Wien zu richten; 2) dass mit Zugrundlegung dieses vom Syndikus zu verfassenden Schreibens Prof. Fritz zwei kleinere (Verteidigungs)-Aufsätze in die Karlsruher und in die Augsburger Allgemeine Zeitung im Namen des Senats einrücken solle.

Weiterhin erregte Aufsehen ein Angriff in einem Artikel der Mannheimer Zeitung, in der Beilage zu Nr. 66 des Jahres 1834. In diesem war die Rede von Teilnahme der Akademiker an der Politik, von nächtlichen Zusammenkünften vor der Stadt, von Botengängen in die Schweiz, Umherschwärmen und dgl. mehr. Der Senat veranlasste am 10. März das Universitätsamt zu genauer Erkundigung darüber, ob in der jüngsten Zeit etwas geschehen sei oder gegenwärtig etwas vorgehe, was zu solchen Zeitungsartikeln Anlass hätte geben können. Auf den Bericht des Universitätsamtes hin ließ dann der Senat am 14. April bemerken, „man erwarte und hege das Vertrauen, dass dasselbe der zu seiner Kenntnis gelangten Verbindung von 20 bis 30 Akademikern mit exaltirten hiesigen Bürgern seine besondere Aufmerksamkeit schenken, und dem Treiben dieser jungen Leute bei Zeiten auf die Spur komme und sich darüber Gewissheit zu verschaffen wisse…“ Etwas war also an der Sache; dieses

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Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_269.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)