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über kurz oder lang bevor. Unter diesen Umständen sei wol die Anstellung neuer Lehrer nicht ratsam. Wenn man es aber doch tun wolle, so stünden genug Mittel aus Ueberschüssen zu gebote. Diese Ueberschüsse betrügen nach dem letzten Budgetbericht der Universität selbst 11,566 fl.,[1] ließen sich aber noch höher, auf 16–17000 fl., berechnen, weil die Einkünfte aus den schwäbischen Schaffneien nur zu 17,194 fl. veranschlagt seien, in Wahrheit aber im Jahr 1843: 23,946, 1844: 20394 fl. betragen hätten usw. Der Antrag der Budgetkommission lautete schließlich: „Mindern wir um diesen Betrag – nämlich um den von der Universität selbst angegebenen Ueberschuss von 14,566 fl. – den Staatszuschuss von 47,524 fl., so bleiben zur Deckung der Bedürfnisse der Universität noch 35,958 fl. übrig, deren Verwilligung, oder in runder Summe 36,000 fl. für jedes der beiden Jahre (1846 und 1847) wir in Antrag bringen.“

Gegen diesen Antrag ergriff zunächst Hägelin, einer der Abgeordneten der Stadt Freiburg, das Wort. Schon seit einer Anzahl von Jahren sei man immer wieder auf dem Landtag auf die Frage der Aufhebung einer von beiden Universitäten zurückgekommen; welche man dabei im Auge gehabt habe, sei klar gewesen. Nachdem aber die Regirung und die Mehrzahl der Kammermitglieder nicht darauf eingegangen, wolle man jetzt die Sache anders angreifen und der Hohen Schule allmählich den Lebensfaden abschneiden. Zu diesem Zweck wolle man, während der Universität Heidelberg mit vollen Händen gespendet werde, nicht weniger als 11,566 fl. jährlich streichen[WS 1]. – Nachdem dann Hägelin dargelegt, einen wie geringen Nutzen die Regirung aus dem – allmählichen oder schnellen – Hinscheiden der Universität haben würde, wie es schon Rotteck in der (im II. Hauptteil) besprochenen Schrift getan hatte, spricht er davon, wie die Streichung jener 11,566 fl. auch tatsächlich unbegründet sei:[2] der größte Teil der Universitätseinkünfte bestehe in Gütererträgnissen und Gefällen, sei also jedes Jahr sehr zweifelhafter Natur, und müsse man „in den sieben fetten Jahren immer sparen auf die sieben mageren.“ Dies habe die Universität auch getan. Auf Veranlassung der Regirung habe die Wirtschaftsverwaltung aus den Gefällsüberschüssen und den Besoldungen, die wegen


  1. Vgl. oben.
  2. Vgl. auch Pfister a. a. O. S. 166, 167.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: treichen
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_281.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)