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     Machtlos sind die Bajonette,
     Wenn des Volkes Willen spricht!

15
Brause einher mit wildem Entzücken,

Donaufluß, durch das freie Land;
Denn der Knechtschaft Zölle und Brücken
Hat ein siegendes Volk verbrannt!

     Wien, du alte Kaiserstadt,

20
     Zürnst jetzt kaiserlich!

     Dem Verräther Schach und Matt,
     Schach dem Metternich!
     In der Freiheit Prater feiert
     Jetzt ein blutig Festgelag!

25
     Dunkle Weisheit tiefverschleiert

     Wird beschimpft am hellen Tag.
     Greise Sphinx der Diplomaten,
     Stürze in des Abgrunds Nacht!
     Deine Räthsel sind errathen,

30
     Und besiegt ist deine Macht!

     Fessellos zu großen Thaten
     Ist ein schlafend Volk erwacht!
Donauweibchen, du schönstes von allen,
Sprenge die Gruft mit Zauberschlag!

Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Gottschall: Barrikaden-Lieder. Adolph Samter, Königsberg 1848, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Barrikaden_Lieder_(Gottschall).djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)