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Gesandten in Peking in den Zeitungen; er bittet um 2000 Mann. Aber wann können die dort sein?

Ich muß immerwährend an Hofer denken. Man solle Kavallerie in der Nähe bereit halten, das sei das Wichtigste, sagte er. Ach wie recht hatte doch dieser streitbare Kirchenmann!

Er und manch andere Missionare und auch die China-Association in Hongkong haben gewarnt, und schon in den Schanghaier Märzzeitungen stehen eindringliche Artikel über eine große kommende Gefahr. Es ist als hätte alle Welt das Unheil nahen sehen, nur nicht die eigens dazu aufgestellten Schildwachen.

Unbeachtet sind die Warnrufe verhallt. Man wollte sich im bequemen, tatenscheuen optimistischen Glauben, daß ja alles ganz gut stände und die Welt ein netter behaglicher Aufenthaltsort sei, nicht stören lassen, wollte Weitläufigkeiten, Parteinahmen und Einmischungen vermeiden, und in der großen Sehnsucht nach Ruhe alle dem aus dem Wege gehen, wodurch neue Aktenrubriken entstehen können.

Und besondere Umstände kamen noch dazu. Die Amerikaner sagen es selbst in ihren Zeitungen, daß sie nicht in der Lage seien, Landtruppen nach China zu senden, weil sie sie in den Philippinen brauchen. Die Engländer haben gerade genug mit

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/200&oldid=- (Version vom 31.7.2018)