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Mr. Bridgewater sagte: »Ich möchte ein Buch schreiben über den Eintritt Nordamerikas in das Konzert der Mächte, denn das ist die wichtigste Tatsache am Schluß des Jahrhunderts, und sie bedeutet nicht nur eine Verschiebung der realen Machtverhältnisse, sondern sie wird weittragende geistige Konsequenzen haben. Durch den zunehmenden Verkehr mit uns werden die Europäer von den amerikanischen Gedankengängen und von unsern Geschäftsmethoden beeinflußt werden. Wir sind daran gewöhnt, über alle Dinge, die uns angehen, informiert zu werden und sie frei zu diskutieren, und es ist schon jetzt bemerkbar, daß, sobald Amerika an einer Weltfrage beteiligt ist, diese Frage ganz anders ungeniert von den Zeitungen erörtert wird, als wenn es sich um rein europäische Angelegenheiten handelt. Je mehr aber die Zahl der Fragen zunimmt, in denen Amerika eine Rolle spielt, um so mehr wird auch diese Methode angewandt werden. Das ist ein erster Schritt, um die Europäer zu einem stärkeren Wunsch nach Selbstbestimmung und einem höheren persönlichen Verantwortlichkeitsgefühl zu erwecken; so werden sie lernen die Volksrechte höher zu schätzen und werden verlangen, über ihre eigenen Angelegenheiten auch selbst gehört zu werden; sie werden sich nicht mehr damit begnügen, blind geführt zu

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)