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bleiben möchte; oder vielmehr »for better for worse«, was ja ein so viel größeres Versprechen und Zeichen von Vertrauen enthält.

An unserem letzten Morgen in Yokohama hatten wir noch zwei Erlebnisse, ohne die Japan nicht recht Japan gewesen wäre: wir wurden früh durch ein Erdbeben geweckt, und wir sahen den Fusiyama. Der hohe weiße Herr hatte sich bis dahin übellaunig hinter einer Wolkenkappe verborgen, was ich den hohen, einsamen Bergesgipfeln nie verdenke, denn auch jüngeren, geringeren Wesen ist der Anblick der Welt ja oft verdrießlich genug. Als wir schon im Boot saßen, um hinaus an unseren Dampfer zu fahren, ward es plötzlich lichter, und wir sahen die schneeweiße Kuppe, die in Wirklichkeit ganz ebenso unwahrscheinlich aussieht wie auf ihren zahllosen Abbildungen. Es war mir gesagt worden, daß wer am Tage der Abfahrt den großen Herrn Fusi sieht, sicher nach Japan zurückkehrt. Sie wissen, daß ich, faute de mieux, ziemlich abergläubisch bin – nun wollen wir sehen, ob mich mein Nomaden-Schicksal noch einmal nach dem Lande des Lächelns und der Blumen zurückführen wird.

Der erste Mensch, den wir auf dem Dampfer trafen, war Bartolo, der große Konzessionenjäger, der so viele Monate im Hotel de Pékin saß, während

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)