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Entstehung des Consulats.
Mit besonderer Berücksichtigung des Comitat Florenz-Fiesole.
Von
Robert Davidsohn.


Von der Entwicklung der Italienischen Städte ging ein Glanz aus, in dessen Strahlen das moderne Culturleben seine frühesten und einige seiner schönsten Blüthen gezeitigt hat. In dem Trotz, welchen die äusseren Kämpfe erforderten, in Grimm und Leidenschaft des inneren Haders erschöpfte die reiche Volkskraft sich nicht und die Gläubigkeit der Gemüther schwächte weder die Kraft des Gedankens, noch verminderte sie die Schärfe der Kritik; wohl aber gab sie dem Empfinden einen bestimmten Gehalt und dem künstlerischen, dem dichterischen Schaffen Stoff und Schwung. Dieses Zeitalter voll tragischer Momente, voll wilden Streites, das kommenden Geschlechtern gleichwohl ein unvergängliches Erbe zu hinterlassen vermochte, musste immer einen Gegenstand liebevoller Betrachtung bilden. Doch hat man sich mehr darin gefallen die glänzenden Erscheinungen in Cultur und Kunst, die wechselvollen und spannenden Kämpfe zu beobachten, als den im tiefen Grunde der Zeiten ruhenden Wurzeln nachzugraben, aus welchen die Selbständigkeit der Städte – Vorbedingung und Nährboden dieser wundervollen Cultur – erwuchs. Dem Verfasser dieser Erörterung, der mit den Vorarbeiten zu einer Geschichte von Florenz und zwar zunächst der Zeiten bis Anfang des 13. Jahrhunderts beschäftigt ist, musste sich als eines der schwierigsten Probleme dieses entgegenstellen: wie die Selbständigkeit der Stadt sich entwickelt habe, denn von dessen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_022.jpg&oldid=- (Version vom 15.10.2022)