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Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Von
Fritz Arnheim.

(Schluss.)


V.
Die Nordische Politik der Europäischen Mächte in den Jahren 1767–1769.

Im April 1766 übernahm der Herzog von Choiseul von Neuem die Leitung des Französischen Auswärtigen Ministeriums; ein Ereigniss, dessen Bedeutung für die spätere Gestaltung der Nordischen Frage nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Denn eine der ersten Amtshandlungen des neuen Ministers war die Absendung einer Instruction an den Baron Breteuil in Stockholm, welche einen radicalen Umschwung in der Schwedischen Politik Frankreichs bezeichnete. In diesem Erlasse[1] räumte der Herzog nämlich unumwunden ein, dass der Versailler Hof einen unverzeihlichen Fehler begangen habe, indem er die Freiheitspartei in ihren Bestrebungen zur Unterdrückung der königlichen Gewalt unterstützte, bewies er an der Hand der politischen Vorgänge in Schweden während der letzten Jahrzehnte, dass nur ein monarchisches Schweden für Frankreich ein werthvoller Bundesgenosse sein könne, und ertheilte schliesslich im Auftrage Ludwig’s XV., der mit den früheren „Vorurtheilen“ völlig gebrochen habe, dem Gesandten die Weisung, fortan mit aller

  1. Vom 23. April. Abgedr. bei A. Geffroy, Recueil des instructions – – – (Suède). S. 407–13. Paris 1885. – Die in den früheren Capiteln bereits erwähnten Arbeiten citire ich mit abgekürztem Titel. – Cap. I u. II s. Bd. II p. 410 ff.; Cap. III u. IV s. Bd. V p. 301 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_073.jpg&oldid=- (Version vom 10.3.2023)