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dass ich glaube, der Oheim hätte klüger daran gethan, statt für mich unverbesserlichen Sünder für Severin um das Amt eines Attachés anzusuchen. – Der Ausflug hatte weder Severin noch mir gut bekommen: er war so unwohl, dass er zu Bette gehen musste, und ich war von einer so fieberhaften Unruhe erfasst, dass ich nicht schlafen konnte. Ich ging, als schon längst Alle im Schlosse schliefen, in meinem Zimmer auf und ab, ohne doch etwas zu denken. War es die Mittheilung des Oheims, dass ich berufen sei, in das Rad der Geschichte als Attaché mit einzugreifen, die mich so aufgeregt hatte, oder war es das Gewitter, das in der Luft lag? Ich ging zum Fenster und schaute zum Himmel hinauf, auf dem der gelbe Mond vor den plumpen ihm nacheilenden Gewitterwolken flüchtete, und nur noch hie und da ein kleines Sternlein ängstlich flimmerte. Von Zeit zu Zeit erhob sich ein Windstoss, dass die alten Bäume im Parke aus ihrem Nachtschlafe aufstöhnten, und zuckte ein Blitzstrahl über die sich duckenden schwarzen Wälder hin, dass die fahlen Felsschroffen wie Gespenster aus

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Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/39&oldid=- (Version vom 31.7.2018)