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verschieden, um zu sehen, ob sie erschrecken würde. Allein ich nahm nur eine ernste Miene an und schüttelte mehrere Male den Kopf. Sie öffnete ein wenig die schwellenden Lippen, zeigte mir die weissen Zähne und stiess dann ein herziges kleines Jesus! aus. Nachdem sie so die Ceremonien des Erschreckens erfüllt hatte, fragte sie:

Er ist doch nicht ernstlich krank?

Das nicht, aber er hat in die Leistungsfähigkeit seines Magens grössere Erwartungen gesetzt, als dieser leider zu erfüllen vermochte.

Wie können Sie eine Braut so erschrecken?

Sie sind auch in der That ganz bleich geworden, Fräulein Monica.

Obwohl sie sich aber keiner Seelenangst bewusst war, die ihrem Teint in der von mir angedeuteten Weise hätte schaden können, stellte sie sich wenigstens als glaube sie daran.

Das ist auch leicht erklärlich, wenn Sie mich so boshaft ängstigen. Warum necken Sie mich übrigens so mit meinem Bräutigam, Herr Graf?

Glauben Sie, Fräulein Monica, dass Sie ihn lieben?

Empfohlene Zitierweise:
Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)