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oder wie es in der Bibel heisst, »mehr aus Liebe zu Kindern als aus Lust.« Tobias befolgte diesen Complex von guten Rathschlägen, hielt um die Hand Saras an und da der Vater derselben freudig einwilligte, war damit auch für Kost, Quartier und Wäsche vorgesorgt. In Folge der angezündeten Fischleber, die neuerdings ihren Ruf als probates Vertilgungsmittel böser Geister bewährte, sowie der gewissenhaft befolgten Enthaltungsdiät, blieb Tobias, trotzdem er die so gesundheitsschädliche Sara geheiratet hatte, frisch und gesund. Er bat Raphael statt seiner die ausständige Schuld in Medien einzutreiben, welcher Aufgabe sich der geriebene Engel mit grosser Geschäftsroutine erledigte. Der junge Ehemann kehrte darauf mit seiner Frau und Raphael nach Hause zurück, befolgte dort die ärztliche Verordnung des Engels, die Augen des Vaters mit Fischgalle zu bestreichen und nach Ablauf einer halben Stunde war der Patient gründlich geheilt. Azarias legte sein Incognito ab, gab sich als Engel zu erkennen, und verschwand ohne weitere Abschiedsceremonien. Der gute alte Tobias aber lebte noch zwei

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Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)