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während der ersten drei Tage, wenn auch nicht zu gebieten, so doch bestens zu empfehlen. Er würde sich glücklich schätzen, wenn es ihm durch seine Ausführungen gelungen wäre, die Leser seines Buches anzuregen, auch ohne besondere priesterliche Ermahnung jene Abstinenz zu beobachten, falls sie früher oder später in den heiligen Stand der Ehe treten sollten.

Auch Monica und ihr Vater haben sich auf den ausdrücklichen Wunsch Severins in die Lectüre des von ihm neu entdeckten Buches Tobias vertieft. Besonders Monica empfahl er es eindringlichst, damit sie sich würdig auf ihre Vermälung mit ihm vorbereite, und da sie beide selbst indem sie dem Beispiele, das Tobias und Sara gegeben, folgten, am sichersten den Segen des Himmels auf ihre Ehe herabrufen würden. Ich weiss nicht, ob Severin diesen Vorsatz aus Autoreneitelkeit oder aus wirklicher Bedürfnisslosigkeit gefasst hat. Monica duldete nicht meine spöttischen Bemerkungen, aber der Kuss, mit dem sie meine Lippen schloss, war ein feuriger Protest gegen die Satzungen des Buches Tobias.

Empfohlene Zitierweise:
Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/67&oldid=- (Version vom 31.7.2018)