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allein sei und ihn wohl ungeduldig erwarten werde. Ich darf ihn nicht mit ihr allein lassen, dachte ich bei mir, der Wein könnte ihn vielleicht auf schlechtere Gedanken bringen, als die des jüngeren Tobias. Ich habe mehrere Aufträge und Anfragen nach Rom und Wien zu telegrafiren, log ich rasch, und will daher auch nach dem Bahnhofe; wenn ich meine Geschäfte besorgt habe und ich einige Augenblicke erübrigen kann, werde ich mir erlauben, Ihrer Braut meine Glückwünsche darzubringen. Wir brachen auf, die Tante wollte mich noch zurückhalten, der Oheim aber billigte mein Weggehen, indem er seine Zufriedenheit mit meinem Geschäftseifer ausdrückte und nahm Severin unter dem Arm, mit dem er während er ihn zum Wagen begleitete, noch eifrig sprach. Der Schmaus auf dem Schlosse war nicht allein veranstaltet worden, um die Hochzeit Severins festlich zu begehen, sondern auch, um die Häupter der Partei zu versammeln und eine Agitation gegen die »kirchenfeindlichen« Gesetze, sowie gegen deren Urheber: die Regierung und den Reichsrath in Scene zu setzen.

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Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/76&oldid=- (Version vom 31.7.2018)