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Alle meine zahllosen Sorgen verflossener Tage enden für immer mit diesem! –

Wenn Du Dich gern erinnern möchtest der traurigen Geschichte unserer Liebe, –

Lies, bis Du genug hast, diesen Brief der unglücklichen Keaou Lẅan! –“

Nachdem sie ihre Briefe und Poesieen schön abgeschrieben hatte, wünschte sie wieder Sinkew damit zu beauftragen. Aber der Soldat runzelte die Stirn, knirschte mit den Zähnen und wollte unter keiner Bedingung darauf eingehen.

Es waren also alle Wege abgeschnitten, ihre Briefe an Tingchang abzusenden, als zufällig zu dieser Zeit ihr Vater sehr am Phlegma litt und Keaou Lẅan damit beauftragte, an seiner Stelle einige öffentliche Schreiben und Zeugnisse für ihn auszufertigen. Bei der Durchsicht dieser Papiere fand sie eins, das einen Soldaten, aus dem Wookeang-Distrikt gebürtig, betraf, der dieses Quartier verlassen und sich zu der Militärstation ihres Vaters zu Nan Yang geschlagen hatte. Lẅans Herz fasste sogleich folgenden Plan; sie nahm ihren ganzen frühern Briefwechsel, sammt der erst jüngst verfassten Poesie, den Abschied vom Leben betreffend, und ihr Gedicht, „die ewige Rache,“ brachte dies Alles in Ordnung , so dass es einen kleinen Band bildete, nahm dann die beiden Abschriften ihres Heirathskontraktes, legte sie mit in das Paket und gab dem Ganzen die Form eines öffentlichen Mandarinendokuments, siegelte es und schrieb aussen darauf: „Kapitän Wang, welcher das Siegel der Militärstation von Nan Yang verwahrt,

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/079&oldid=- (Version vom 31.7.2018)