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Zimmer, wo sie sich zu heirathen übereinkamen. Sze ma Seang joo nahm seine eigenen Kleider und gab sie Wan Keun, worauf sie (à la Gretna Green) nach Ching too foo der Hauptstadt von Sze chuen, Seang joo’s Geburtsort flüchteten. Sie lebten daselbst sehr glücklich, liebten beide leidenschaftlich Lieder singen und, wenn ihre Kehlen trocken wurden von diesem geistigen Genusse, verschmähten sie nicht ein Glas guten Weins zu trinken.

Note M. – Ihr Geist verhauchte in Äther, während ihre Seele etc. S. 78.

Die wörtliche Übersetzung dieser Stelle ist: Ihre drei Geister oder drei Zehntel des Geistes flutheten frei und blendend; ihre sieben Seelen oder sieben Zehntel der Seele sanken in die Verborgenheit. Zwei Zeilen eines Gedichts drücken den nämlichen Sinn aus:

San hwan meaou meaou kwei shwuy foo

Tseih pih yew yew juh ming too.

Ihre drei Zehntel des Geistes, fluthend im ewigen Raume, kehrten zu der Stadt des Wassers. Ihre sieben Zehntel der Seele gingen traurig den Weg zu der Wohnung der Todten! Der Ausdruck hwan, hier mit Geist übersetzt, wird erklärt als zu yang gehörig, d. h. der edlere oder männliche Bestandtheil des Wesens, während der Ausdruck pih, mit Seele übersetzt, zu yin gehört, d. h. dem weniger edlen oder weiblichen Bestandtheile der Natur. Bei diesen verschiedenen Begriffen, mag sich der Leser der Worte Πνευµα und Ψυχη erinnern, im Paul. 1. Epist. a. d. Cor. 15. Cap., was auch mit Geist und Seele zu übersetzen ist. Warum die

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/099&oldid=- (Version vom 18.8.2016)