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Dem Vicomte ist es, als versänke das ganze achtzehnte Jahrhundert mit seinem Puder und seinen Schönheitspflästerchen in einen tiefen, rothen See.

Da, aus dem blutrothen Chaos steigt ein winziges Figürchen, ein kleiner Junge mit großen grauen Augen – – Letorière fragt sich, wo er den Kobold schon gesehen? … Ja, richtig, – das Söhnchen der Madame Lätitia Bonaparte ist’s, der armen Corsin, der er unlängst bei Madame de Marboeuf begegnet und zwar in großer Aufregung ob der Unart dieses selben Söhnchens, das sich eigensinnig geweigert hatte, die Hand des Erzbischofs von Paris zu küssen. Die Stimme der Corsin, deren Italienisch mit Französisch durchmischt ist, klingt ihm noch im Ohr – „E un petit monstro, una testa di fer, una testa di fer!“

Wie fällt ihm wohl der Kobold ein zu dieser Stunde! – – –

Er erhebt sich noch einmal, um die Abtei zu grüßen, dann schließt er die Augen. Ein Lächeln spielt um seine Lippen – er lächelt ein letztes Mal über die Kleinlichkeiten der Welt!

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)