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verhindern, daß sich inmitten der schwülen Niedergeschlagenheit seines Siechthums die Pein grauser Höllenangst immer dringender, immer folternder bei Ludwig meldet. Er, der sich nie aufzurichten vermocht an den tröstlichen Seiten der Religion – beugt sich zitternd ihren Schrecken!

Am vierten Mai nimmt der Kampf sein Ende. Ludwig selbst ist’s, der die Favoritin bittet, sich in aller Stille zurück zu ziehen, „da es ihm unangenehm wäre, die leidigen Scenen von Metz sich noch einmal abspielen zu sehen“ – woraus er seinen Frieden schließt mit Gott – oder zum wenigsten mit der Kirche.

Die Du Barry, nur eine kurze Strecke entfernt, harrt noch immer auf einen Wink ihres Gebieters und hofft verzweifelnd, inbrünstig auf des Königs Genesung.

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Sie ist die Einzige, die auf seine Genesung hofft, vielleicht die Einzige in seinem weiten Reich – im Übrigen harrt ganz Frankreich nicht ohne Spannung, nicht ohne Ungeduld auf Ludwig’s, des Vielgeliebten, Tod.

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/17&oldid=- (Version vom 31.7.2018)