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„Drum soll’s der Herr dich lehren, ich merke euer Spiel!

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Mich dünkt, daß dir am Sänger nicht bloß sein Lied gefiel.“

Da schwor das Kind mit Thränen: „Ich hab’ ihn nie geseh’n!“
„Wohlan denn, sprach die Mutter, so mag es jetzt gescheh’n!“

Wie nun der junge Degen gar herrlich vor sie trat,
Wie sie ihn von der Mutter zum Meister sich erbat,

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Wie er sie singen lehrte zu holdem Harfenklang, –

Wollt’ ich das Alles künden, die Weile würd’ euch lang.

Denn gleich bleibt sich die Minne, wo sie auch blühen mag.
Sie saßen auf dem Söller beisammen manchen Tag;
Und ob sie fleißig waren, fragt bei den Schwalben an!

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Vielleicht, daß sie euch künden, was ich nicht wissen kann. – –
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Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_220.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)