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Mantel und ein goldenes Zepter. Der nahm augenblicklich dem Häcksel die Andreas Hofer vor der Nase weg und hob sie auf seine Schulter und trug sie davon.

Der Häcksel staunte schon bald über gar nichts mehr, auch nicht, als er sich ein Glas Bier bestellte und es ihm von einem vorübertanzenden Neger mitgenommen und ausgetrunken wurde.

In der Straßenbahn war der Bergmann im Gedräng mitgefahren, ohne zu bezahlen; im Kino hatte er das einzige Zehnmarkstück, das er bei sich hatte, aus der Hand verloren oder hatte es dem Andreas Hofer in den Schoß fallen lassen; er wußte es nicht mehr genau. Er wußte nur, daß er plötzlich kein Geld hatte als die ungewechselten altmodischen Silbergulden. Als ihm das Bier ausgetrunken wurde, bezahlte er es nicht, sondern drückte sich heimlich auf die Straße zurück.

Dabei fühlte Häcksel plötzlich, daß ihm viel Leben in die Kleider gekommen war. Denn die Bergwerkflöhin hatte überall im Gedräng Flohgenossen gewittert und diese laut zu sich eingeladen, und die Neuangekommenen untersuchten nun das Vieh, das die Flöhin ritt, um sich zu entscheiden, ob

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)