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auf der Treppe läge. Sie wolle morgen aufs Land reisen und habe ihren Koffer gepackt, und sie würde erst im Herbst in die Stadt zurückkehren. Sie fürchtete, der Betrunkene sei vielleicht ein Einbrecher gewesen, der sie bestohlen habe. Sie habe die Hausmeisterin rufen wollen, diese sei aber nicht zu Hause gewesen, und nun wäre sie fortgerannt, um an der nächsten Straßenecke einen Polizisten zu holen, denn jener liege quer über den Treppenabsatz, und sie getraue sich nicht, über ihn hinwegzusteigen.

Ich erbot mich mit ihr hinaufzugehen, um den Betrunkenen aufzuwecken und fortzuweisen.

Sie dankte mir, und wir gingen in ihr Haus, und atemlos horchend stiegen wir zusammen hinauf.

In dem Stockwerk, das unter ihrer Wohnung lag, sagte ich, sie solle warten. Mit meinem Stock tüchtig aufstampfend, um den unverschämten Eindringling zu stören, ging ich allein höher.

Nichts regte sich in der Dämmerung des Treppenhauses. Auf dem Treppenabsatz stand in der Ecke ein gepackter Korbkoffer und quer bei der Treppe, in einen Plaidriemen

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/272&oldid=- (Version vom 31.7.2018)