Seite:De Neue Thalia Band1 009.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Versform zu gefallen nicht selten entbehrliche Wiederhohlungen und selbst Flickwörter sich erlaubte, welche die Schonung des Uebersetzers weniger verdienten.

Sehr gerne unterwirft er sich einer jeden kaltblütigen kritischen Prüfung, was die Gewissenhaftigkeit und Treue seiner Uebersetzung betrift, verbittet sich aber hiemit aufs feyerlichste jede Vergleichung seiner Arbeit mit der unerreichbaren Diktion des römischen Dichters, welche unausbleiblich, und ohne seine Schuld, zu seinem Nachtheil ausfallen muß; denn er fodert alle gewesene, gegenwärtige und noch kommende deutsche Dichter auf, in einer so schwankenden, unbiegsamen, breiten, gothischen, rauhklingenden Sprache, als unsre liebe Muttersprache ist, mit der feinen Organisation und dem musikalischen Fluß der lateinischen ohne Nachtheil zu ringen.

Von dem Gedanken weit entfernt, sich an eine Uebersetzung der ganzen Aeneis

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_009.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)