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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

27.

Von jeder Pflicht, die mich an Griechen band,
erklär ich mich auf ewig losgezählet,
Für Sinon gibts hinfort kein Vaterland.
Ich mache laut, was ihre List verhehlet.
Gedenke du nur deines Wortes, Fürst,
und schone, Troja, den, der Rettung dir geschenket,
ists anders wahr, was du jetzt hören wirst,
und werth, daß man es überdenket.


28.

Von jeher barg im Krieg mit Ilium,
Minervens Schutz der Myrmidonen Schwäche,
doch seit Ulyß der Schalk und Diomed der Freche
der Göttinn Bild aus ihrem Heiligthum
zu reißen sich erkühnt, die Hüter zu durchbohren,
der Jungfrau Stirne selbst mit mordbefleckter Hand
verwegen zu berühren, schwand
der Griechen Glück dahin, gieng ihre Kraft verloren.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_024.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)