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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

35.

Die Brüste steigen aus dem Wellenbade,
hoch aus den Wassern steigt der Kämme blutge Glut,
und nachgeschleift in ungeheurem Rade
netzt sich der lange Rücken in der Flut,
lautrauschend schäumt es unter ihrem Pfade,
im blutgen Auge flammt des Hungers Wuth,
gewetzt am Rachen zischen ihre Zungen,
so kommen sie ans Land gesprungen.


36.

Der bloße Anblick bleicht schon alle Wangen,
und auseinander flieht die furchtentseelte Schaar,
der pfeilgerade Schuß der Schlangen
erwählt sich nur den Priester am Altar.
Der Knaben zitternd Paar sieht man sie schnell umwinden,
den ersten Hunger stillt der Söhne Blut,
der Unglückseligen Gebeine schwinden
dahin von ihres Bisses Wut.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_028.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)