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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


95.

So wahrlich hielts mit seinem Feinde nicht
Achill, den du zum Vater dir gelogen.
Es ehrte mit erröthendem Gesicht
der Held mein Alter, und der Liebe Pflicht,
als ich zu ihm, ein Flehender, gezogen.
Er weigerte mir Hektors Leichnam nicht,
des Todten Feyer würdig zu begehen,
und ließ mich Troja wieder sehen.


96.

Mit diesen Worten schleudert er den Schaft,
der ohne Klang der schwachen Hand enteilet,
und aufgefangen von des Gegners Kraft,
des Schildes Spitze kaum zertheilet.
Geh denn, erwiedert Pyrrhus ihm voll Hohn,
sag dem Achill, wie sehr ihn meine Thaten schänden!
Verklage dort den tiefgesunknen Sohn,
jetzt aber stirb von meinen Händen!


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_058.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)