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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


127.

Erst eil ich nach dem Thor, das Rettung uns gewährt,
und meiner Tritte Spur muß mir den Rückweg zeigen.
Mir graut bey jedem Schritt, es schreckt mich selbst das Schweigen.
Vielleicht, daß sie zur Wohnung umgekehrt,
drum eil ich hin, was dort mich auch bedrohe.
Hier herrscht bereits der Feind. Vom Wind gegeisselt wehn.
Die Flammen schon bis an des Giebels Höhn,
zum Himmel schlägt die fürchterliche Lohe.


128.

Des Königs Burg wird jetzt aufs neu von mir besucht.
Hier hüten Phönix und Ulyß, von allen
Achivern auserwählt, in den geräumgen Hallen,
wo Junos Freyheit ist, des blutgen Raubes Frucht.
Hier seh ich unter Trojas reichen Schätzen,
dem Feuer abgejagt, der Tempel goldne Zier.
In langen Reihn gelagert seh ich hier
der Mütter bleiches Heer, die Kinder voll Entsetzen.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)