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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

86.

So siehet Pentheus Fieberwahn
die Schaar der Furien ihm nahn,
zwey Theben um sich her, zwey Sonnen aufgegangen.
So ruft der Bühnen Kunst Orestens Bild hervor,

685
wenn mit der Fackel ihn und fürchterlichen Schlangen

der Mutter Schatten jagt, der Racheschwestern Chor,
gespieen aus dem Schlund der Hölle,
ihn angraust an des Tempels Schwelle.

87.

Als jetzt ein Raub der schwarzen Eumeniden

690
Elisa sich dem Untergang geweiht,

auch über Zeit und Weise sich entschieden,
tritt sie die Schwester an mit falscher Heiterkeit,
läßt im verstellten Aug der Hoffnung Strahlen blitzen,
tief scheint der lange Sturm des Busens jetzt zu ruhn:

695
Geliebte freue dich, ein Mittel weiß ich nun,

ihn zu vergessen oder zu besitzen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_285.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)