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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

92.

Bald steht durch ihrer Hände Fleiß

730
ein großer Holzstoß aufgerichtet,

aus Fackeln und aus dürrem Reis
im innern Hofraum aufgeschichtet.
Ihn schmückt die Königinn, wohl wissend was sie thut,
mit einem Kranz und der Cypresse traurgen Aesten,

735
und hoch auf ihrem Brautbett ruht

des Trojers Bild und Schwerdt mit allen Ueberresten.

93.

Auf jeder Seite zeigt sich ein Altar,
und in der Mitte steht mit aufgelöstem Haar
die Priesterinn in heilge Wuth verloren.

740
Ihr fürchterlicher Ruf durchdonnert selbst die Nacht

des Erebus. Des Chaos wilde Macht,
ein ganzes Heer von Göttern wird beschworen,
Persephoneiens dreyfache Gewalt,
Dianens dreymal wechselnde Gestalt.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_288.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)