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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

10.

Der Thracier sah kaum entwichen
das Waffenglück, erloschen Trojas Glanz,

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so schlug er sich zum Siegertheil der Griechen,

brach Treue nun und Glauben ganz.
Das Gold war nicht so leicht dem Bösewicht
wie Polydors Ermordung zu verschmerzen –
O, was erzwingst du von den Herzen

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der Sterblichen, verfluchter Gelddurst, nicht!


11.

Kaum war ich zu mir selbst gekommen,
so weiß Anchises bald, was ich gelehrt, gehört,
ich sag’ es auch dem Volk, und bald hab’ ich vernommen,
was dieses Wunder für Entschlüsse lehrt –

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Einhellig ward so fort beschlossen,

itzt, nach gebrochnem Gastrechtsband
zu fliehn das trügerische Land,
und mit dem ersten Winde abzustoßen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_303.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)