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Und unter’m Schein gerechter Züchtigung
Die alten Freiheitsbriefe zu vertilgen.

Gertrud
Ihr seid auch Männer, wisset eure Axt
Zu führen, und dem Muthigen hilft Gott!

Stauffacher
O Weib! Ein furchtbar wüthend Schreckniß ist
Der Krieg, die Heerde schlägt er und den Hirten.

Gertrud
Ertragen muß man, was der Himmel sendet,
Unbilliges erträgt kein edles Herz.

Stauffacher
Dieß Haus erfreut dich, das wir neu erbauten.
Der Krieg, der ungeheure, brennt es nieder.

Gertrud
Wüßt’ ich mein Herz an zeitlich Gut gefesselt,
Den Brand wärf ich hinein mit eigner Hand.

Stauffacher
Du glaubst an Menschlichkeit! Es schont der Krieg
Auch nicht das zarte Kindlein in der Wiege.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_024.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)