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Bebend glitt sie nieder, dumpf, fast bewußtlos.

Er streckte die Hand aus und tastete nach ihr im Dunkel. Er zog ihren Kopf an die Brust und streichelte ihr Haar, ruhig, leise, aus fremder Ferne. Wie ein stiller, feierlicher Strom ging es von dieser Hand aus, die langsam über ihr Haar strich. Und sie hörte Worte. Er sprach. Sie brachte ihr Gesicht ganz nah an das seine auf dem Polster:

- - - „Leise, leise,
Wie der Wellen weite Kreise
Leis erstreben im tiefen See,
So im großen Weltenschmerze
Leise stirb mein kleines Weh.“ – - -

Sie hielten einander umschlungen in der lautlosen Dunkelheit. Die betäubende

Empfohlene Zitierweise:
Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/043&oldid=- (Version vom 19.10.2016)