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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

schaffen Sie fort, die besonders, welche von frecher oder schreiender Farbe sind, das alles würde mir nur meinen Anschlag vereiteln.

Jene gieng. Frau von P*** warf sich in den Wagen, und ließ sich in die Vorstädte fahren, welche ihr von der Wohnung der Aisnon am weitsten entlegen schienen. Hier miethete sie nicht weit von der Pfarrkirche eine schlechte Wohnung in einem ehrbaren Bürgershause, und ließ solche auf das sparsamste meubliren. Dahin lud sie die beiden Aisnon, übergab ihnen Haus und Wirthschaft, und legte ihnen einen schriftlichen Aufsaz von den Lebensregeln vor, die sie künftighin zu befolgen hatten. Sie waren folgende:

Auf keinen öffentlichen Spaziergang gehen sie mehr, denn es liegt daran, daß sie von niemand entdeckt werden.

Sie nehmen keine Besuche an, auch selbst aus ihrer Nachbarschaft nicht, denn es muß das Ansehen haben, als hätten sie der Welt gänzlich entsagt.

Gleich von dem morgenden Tag an müssen sie andächtige Kleider tragen.

Zu Hause werden keine andre als geistliche Bücher geduldet, daß sie ja keinem Rückfall sich aussezen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_041.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)