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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Die Tochter geht nie ohne die Mutter, die Mutter nie ohne die Tochter aus. Ueberhaupt, wo sie Gelegenheit finden, etwas erbauliches zu thun, ohne daß es Kosten verursacht, so unterlassen sie es nie.

Aber einmal, für allemal weder Pfaffen noch Mönche noch fromme Brüder in ihren vier Pfählen.

Gehen sie über die Gasse, so schlagen sie die Augen jederzeit sittsam zu Boden. In der Kirche sehen sie nirgends hin, als auf Gott.

Ich will gern glauben, daß diese Einschränkung hart ist, aber in die Länge kann sie nicht dauren, und die Entschädigung wird außerordentlich seyn. Gehen sie nun mit sich selbst zu Rath. Wenn sie besorgen, daß ihre Kräfte diesen Zwang nicht aushalten, so gestehen sie es jezt frei heraus. Es kann mich weder beleidigen noch befremden – Ich vergaß vorhin noch anzumerken, daß es sehr wohl gethan seyn würde, wenn sie sich die Sprache der Mystiker angewöhnten, und die Redensarten der heil. Schrift recht geläufig machten. Bei jeder Gelegenheit lassen sie ihren Groll gegen die Weltweisen aus, und Voltairen erklären sie für den Antichrist. – Nunmehr leben sie wohl. Hier in ihrem Hause werden wir uns schwerlich wieder sehen. Ich bin ja nicht würdig, mit so

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_043.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)