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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Sind Sie auch sicher, Marquis, daß Sie mein heutiges Verfahren stets so beurtheilen werden?

Ein Ungeheuer von Undank müßt ich seyn, wenn ich je meine Meinung veränderte.

Also von etwas anderm. – Wie stehts jezt mit Ihrem Herzen?

Soll ich es Ihnen frei heraus sagen? – Dieses Mädchen muß meine seyn, oder ich bin verloren.

Allerdings muß sie das, aber um welchen Preiß? ist die Frage.

Wir wollen sehen.

Marquis, Marquis, ich kenne Sie, ich kenne diese Leute. Der ganze Streich kann verrathen werden.

Zwei Monate lang erschien der Marquis nicht wieder, unterdessen war er thätiger als je. Er hieng sich an den Beichtvater der beiden Duquenoi, die Angelegenheit seiner Wollust durch die Allgewalt der Religion zu betreiben. Dieser Pfaffe, verschmizt genug, jede Schwürigkeit zu heucheln, welche die Heiligkeit seiner Lehre diesem niederträchtigen Anschlag entgegensezte, verkaufte die Würde seines Amtes so theuer als möglich

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)