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einem Wort, auf der Erde war Tauwetter, aber der Himmel sah es nicht durch die Finsternis und schüttelte aus aller Kraft Klumpen von Neuschnee auf die tauende Erde… Und der Wind jagte taumelnd daher, wie ein Betrunkener. Er erlaubte diesem Schnee nicht, sich auf die Erde zu legen, und drehte ihn in der dunkeln Luft in tollen Kreisen herum, wie er wollte.

Gykin horchte auf diese Musik und zog die Stirn kraus. Die Sache war die, daß er wußte oder wenigstens erriet, was dieser ganze Spektakel für einen Zweck hatte und wessen Hände dieses Werk zusammengebraut hatten.

„Ich wei–eiß!“ murmelte er und drohte unter der Bettdecke jemandem mit dem Finger. „Ich weiß alles!“

Am Fenster saß auf einem Hocker die Küsterin Raissa Nilowna. Die blecherne Lampe goß, gleichsam schüchtern und ihrer eigenen Kraft nicht recht trauend, ein mageres und zuckendes Licht auf ihre breiten Schultern, die hübschen, appetitlichen Rundungen ihres Körpers und die dicke Flechte, die den Fußboden erreichte. Die Küsterin nähte Säcke aus grobem Leinen. Ihre Hände rührten sich flink, ihr ganzer Körper, der Blick ihrer Augen, die Brauen, die vollen Lippen, der weiße Hals waren wie erstorben, versunken in die eintönige, mechanische Arbeit, und schienen zu schlafen. Hin und wieder nur hob sie den Kopf, um ihren ermüdeten Hals auszuruhen, schaute flüchtig nach dem Fenster, hinter dem das Unwetter toste, und beugte sich wieder über das Leinen. Keine Wünsche, nicht Trauer, nicht Freude – nichts drückte ihr hübsches Gesicht mit der Stutznase und den Grübchen in den Wangen aus. So drückt ein hübscher Springbrunnen nichts aus, wenn er nicht springt.

Jetzt aber hat sie einen Sack fertig. Sie wirft ihn beiseite,

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Anton Pawlowitsch Tschechow: Von Frauen und Kindern. Musarion, München 1920, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Von_Frauen_und_Kindern_(Tschechow).djvu/080&oldid=- (Version vom 31.7.2018)