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wurdt, oder wer darauf gewonet. Gegen der Lussburg hinüber auf der andern seiten des Nägkers ist ain großer fels, der Thierstain genannt, auf welchem noch greben zu sehen, und ist noch under denen alten ain gemaine

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rede, es seye ain haidnische stat daselbst gestanden, welche durch krieg verderpt und in ain abgang komen, welches nu wol sein mag, aber [A4a] meins bedunkens sicht gemelter platz, als ob castra alda gewesen, und das sich ain kriegsvolk alda eingraben und verschanzet, wie dann möglich,

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das sollichs in bellis civilibus, so zum oftermalen in teutschen landen fürgefallen oder darvor in eruptionibus deren Hungern, Gothen, Wenden, Abern und anderer mechtiger völker und nationen geschehen sein müg.


Widerumb ain kurze erholung der Cimberer mit weiterem
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bericht, daraus gruntlich verstanden werden mag, das die alten freiherrn zu Zimbern von iez vilgemelten Cimbris abkomen und iren ursprung genomen haben.

Wiewol nun obgesagte hendel mit historiis wol zu erweisen, ist doch mit grundtlichen vermuotungen und anderm

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bericht darzethun, das der iezigen graven und herrn zu Zimbern voreltern von disen vilgenannten Zimbris, wie obgehört, entsprungen und sonder zweifel dozumal ains höherns, auch ansehenlichers standts, dann freiherrn gewesen, wie dann das nachvolgend capitl gnugsamen bericht darvon

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thun würt. Zu der ersten mainung gibt nit ain claine urkundt der uralt und von unverdächtlichen jaren herbracht namen Zimbern, auch das gemelter freiherren voreltern die freiherrschaft Zimbern, so vor dem [A4b] Schwarzwald gelegen und von

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den alten Zimbris eingenomen und besetzt, vor vil hundert jaren inngehapt, bewonet und unver[13]endert behalten, auch von deren sich genennet und geschriben haben. Dessen ist auch ain anzaig gemelter freiherrn angeborn wappen, welches sie von anbegin und anfang ires stamens bis auf

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disen tag gebraucht haben, auch sich sollichs noch gebrauchent. Das ist ain aufrechter, gelber leo mit offnem maul und erpletten zenen, in aim blawen feld, ain streitaxt in seinen roten griffen haltend, gleichweis wie das königreich Nortweden, aus dem die Zimbri zum thail erstlichs komen,


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_021.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)