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woltens nit merken oder den see faren lassen. Also da alles versuchen vergebens, do stunden die münch von irer forderung, und damit so wardt auch der lebendig zugericht gaist auch abgestellt. Der wardt hinfüro bei dem see nit mher

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weder gesehen oder gehört. Solliche costliche einstricketen an kindteufeten sein vor jaren vilmals beschehen. Also soll ain abtissin von Buchow, ist ain geporne grefin oder ain freiin von Tengen gewesen, vor vil jaren den Bussen eim truchseßen von Waltpurg eingestrickt haben, wie dann sollich

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geschlecht iezo vil jar nichs behalten kinden; und von wegen diser einstricketen mit dem Bussen do hat ain capitel zu Buchow, gleichwol zu spat, ain statut gemacht, das hinfüro ain abtissin von Buchow zu ewigen zeiten nit solle gefatter sein, ein sollichs inconvenient kunftig zuvorkommen. Dis

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statut ist vil jar gehalten worden bis uf unsere zeit, do hat die grefin von Montfort deshalb mit ir selbs wider dispensiert und darf auch kein sorg mehr, dann sie kinden schier weder schlösser oder anders mehr instricken oder hingeben. Wie weislich oder nutzlich es dann gehandelt, das einest ain

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erzbischof und churfürst von Menz seinem taufgöte, eim landtgrafen von Türingen, das landt zu Hessen (welches domals dem erzstift Menz aigenthumblichen zustendig und das Hetzenlandt vom waidwerk ward genennt) im tauf ingestrickt, das gib ich dem mer verstendigen zu urthailn und zu erkennen. *

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Wie kaiser Hainrich der dritt ain schlacht mit herzog Vratislaen von Behem gethon, in welcher her Wernher freiher von Zimbern sambt grave Arnolten von Dierstain, hern Cuno von Altenclingen und andern gefangen, die aber volgendts von Got wunderbarlich widerumb
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erlediget wurden.

[36] Zu Rotweil in dem Johannser haus findt man, das ain freiherr von Zimbern, herr Cuno genannt, im eelichen fraw Mechtilden, ain geborne pfalenzgräfin von Tübingen, vermehelet und mit derselben willen und vergonnen Got

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dem herrn zu lob und umb merung seiner diensten willen ain legatum oder gotzgab in die pfarrkirchen zu sant Pelagio in der alten stat Rotweil verschaffet hab, doch ist unbewist, in welchem jar das beschehen und was solch legatum gewesen. Doch waist man, das solchs under der re-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_062.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)