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Asiam und das hailig landt gethon, neben andern fürsten, grafen und herren außer teutschen landten mit geraist sein pfalzgrave Adelbero von Wittelsbach, dergleichen graf Ortolf von Thaur, under denen graf Ortolf, nachdem Jerusalem

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und das hailig land glücklichen erobert, widerumb in teutsche landt gezogen. Underwegen ist er krank worden und desselbigen legers gestorben. Der cörpel ist geen Hochenwart gebracht und daselbst begraben worden. *

Wie her Friderich freiherr von Zimbern widerum zu
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könig Balduino in Syriam zogen, aber darvor die herschaft Rosenfeldt sampt irer zugehörde mit großem nachtail seiner brüder verpfendt hat.

Als nu herr Fridenreich von Zimbern widerumb ainhaimsch worden und sein herrn vattern, herrn Gottfriden zu

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Sant Jergen haimgesucht, den er gesundt und wolfarent befunden, auch etliche zeit müeßig und on alle unrhue oder arbait, da er dann von jugendt auf an höfen und in kriegen wol gewonet, verzeren was, fieng er an schwermüetig ze werden und in von herzen rewen, das er von andern

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Teutschen widerumb über mer zu ruck zogen, in ansehung, das er sein jugendt [A46a] an dem kaiserlichen hove, darnach bei andern fürsten, zuletst bei zwaien königen von Jerusalem zubracht, bei denen er hoch geeret und ains merklichen ansehens für andere geachtet und gehalten worden. Derhalben

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er oft hinder sich denken was, welcher gestalt und wie er wider über meer komen möchte, damit er nit die überigen zeit seins lebens also unnutzlich und mit schwermüetigkait verzeren müeste; und sonderlich bedacht er den abgang seiner baider brüeder, weilandt herrn Conradts und herrn

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Albrechts, und aller deren, die bei Nicea und in Syria, auch an vil andern orten mer ir bluot umb den namen Christi vergossen hetten, dabei und mit er gewesen, auch wie vil eerlicher vom adl aus teutschen landen (die im wolbekannt) [67] sich jenat mer nidergelassen und gesetzt, denen es

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glicklichen und wol ergangen und vor andern nationen waren geeret worden. Mit dergleichen gedanken gieng er tag und nacht umb, also das im entlichen zu muot kam, widerumb über meer zu faren und die überigen tag seines lebens daselbst zu vertreiben, denen Cristen getrewlichen helfen. So

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_093.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)