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Friderrich in zu ainem lehentrager angenomen, auch die lehen darauf gnedigclichen verlihen hat; sollichs ist anno domini ain tausendt vierhundert zwaiunddreißige zu Insprugg, im zwaiten jar nach herrn Johannsen des jungern absterben,

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beschehen. Hernach hat fraw Verena sich über etliche zeit widerumb mit Hannsen von Rechberg zu dem Schramberg, der die reichsstett bekriegt, verheirat. Sie nam ir heiratgut, widerlegung und morgengab, auch den pesten thail der farenden hab mit sich. Demnach het sie iren sitz zu

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Gamertingen auf der Alb, das was ires hauswierts, Hannsen von Rechbergs. Sie gepar im ain son und ain tochter; der son hieß Hainrich, der überkam kunftig zu ainem weib fröle Anna freiin von Schwarzenberg aus dem Breisgew, des letsten freiherren, herrn Johannsen Wörnhers, tochter. Die pracht

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im zu Schwarzenberg das schlos sampt denen thelern und dem stetlin Elzach. Die dochter, Barbara gehaißen, ward vermehelet Jacoben [A117a] von Falkenstain, zu Vilingen, herrn Erharts, des letsten freiherrens von Falkenstain, son. Darnach bald starb dise fraw Ferena; die ward von

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Gammertingen hinauf geen Eisne in das closter gefüert und daselb bei iren altvordern begraben.

Wie ain merklicher span zwischen herrn Johansen freiherrn von Zimbern und grave Eberharten von Werdenberg von baiderseits freündtschaft vertragen worden,
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auch wie im sein gemahl gestorben, und die dochter sein schloß Sehedorf geplünderet.

Herr Johanns von Zimbern der alt underwande sich mit trewen seines sons seligen verlassnen kinder, deren sechs waren, drei söne und drei fröle, [159] besonder

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dieweil ir fraw muter von inen sich gethon und widerumb verheirat. Er het nit minder sorg über gedachte junge herrn, als ob sie seine aigne kinder gewesen; dann ainsmals sich zugetragen, das herzog Rainoldt von Urslingen, der letst seins stammens und nammens, so zu Flurn in ainem

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schlechten haws gesessen gewesen, die zwen junge herrn, seine enikel, herrn Wörnhern und hern Gotfriden, [A117b] gebrüeder, zu ime geen Hornberg auf die fasnacht geladen hat; aber seitmals gedachter herzog Reinoldt so gar arm gewesen, hat im herr Johanns von Zimbern der alt nit ver-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_250.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)