Seite:De Zimmerische Chronik 1 261.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vergeben ward und er sich des reichs vor seinem ende entschlueg und das künig Carln von Behem übergab, do warden seine privilegia und ordnungen im reich nit angenomen oder gehalten, sonder blib also ersitzen. Hernach

5

da fasset diser Carolus die stende im reich, wie sie noch sein, die privilegiert er; darbei ist es biß anhero gebliben. Ich kan diß orts nit underlassen, seitmals diß capitel so vil meldung thuet von den ordnungen und mancherlai verenderungen der römischen kaiser und künig, mit den emptern

10

und officien, dem allem die ordnung mit den vier ammaistern im reich anzuhenken. Solch ordnung hat kaiser Otto der groß, wie er anno 960 geen Rom gezogen, fürgenomen und hat vier ammaister im reich geschepft und derhalben insonderhait gewürdiget, nemlich zu Straßburg, Frankfurt,

15

Menz und zu Passaw. Die sollen von dem gemainen mann erkiest werden, auch von ains römischen kaisers wegen sitzen, damit der adel, so damals in stetten gesessen, den gemainen mann nit undertrucke. Dises schreibt herr Conradt von Grünenperg, wiewol ich im in dem nit sonders hochen

20

glauben gib. Sonst hat es ußer besonderer verordnung der alten kaiser vier adelsgeschlecht im reich gehapt, die sich ußer denen reichsstetten geschriben, als namlich die Bayr von Poparten, die Kammerer von Wormbs, die Münch von Basel und die Beger von Straßburg. Dise vier geschlechter

25

haben ain solche freihait gehapt, so ain römischer kaiser über die berg zeucht, die kaiserliche crona zu Rom zu erholen, so er dan uf die Tiberbruck kompt, da er ritter schlecht, do last man disen vier geschlechtern am ersten ruefen, und so deren ainer oder mehr da ist, sollen die

30

zu ritter von ersten geschlagen werden. Die zwai geschlechter, die Bayr und die Cammerer sein noch, die zwai andern geschlechter sein [1381] abgestorben. Wie die Münch von Basel abgangen, do hat herr Reinhart von Neuneck zu Glat, ritter, bei kaiser Carolo quinto seinem geschlecht und

35

nachkommen von Neunegk dise gerechtigkait erlangt. *

[A120b] Von graf Friderichen von Zollern, dem Ötinger, auch wie herr Johanns freiherr von Zimbern die statt Messkirch von irer ungehorsame wegen gewaltigclichen eingenomen und zue gehorsam gepracht.
40

Es hat graf Friderrich von Zollern, genannt der Ötinger,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_261.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)