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Ob ich nur vast erzellen thet,
Wie unmut mich besessen hett
Und wie mir am herzen wer,
Das doch dir ain schimpflich mär,
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Ob ich das tet ußkünden;
Es wer gegen frembden oder fründen,
So wer es mir selbs schmach gethon.
Darumb so will ichs bleiben lon
Und aim ieden zu messen geben,
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Dem[1] ihe bei allen seim leben
Ist sein herz embrannt
Und der liebe worden bekannt.
Dabei ichs iezo lassen will
Und il hin zu dem zil,
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[1449] Damit iemandts blang.
Wir ritten so lang,
Biß wir haim kommen.
Alsbald wir das vernommen,
Was unser aller beger,
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Das kainer sagte die mer,
Wie es uns wer ergangen.
Also wurden wir empfangen,
Ieder von seinem hausgenoß,
Damit sich die sach beschloß.
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Wie herrn Johannsen Wörnhers freiherrn zu Zimbern nachgelassne wittib und kinder in burgrecht zu Rottweil kommen, auch was der römisch künig Maximilian zwischen Zimbern und Werdenberg handlen lassen.

[A237] Nachdem herr Johanns Wörnher freiherr zu Zimbern, wie gehört, mit tod abgangen, hat herrn Gotfriden

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freihern zu Zimbern für ratsam und gut angesehen, damit er und seine phlegsöne ain schirmb, in ain verstandt und burgrecht mit der statt Rotweil, die dozumal ain büntnus mit denen Aidtgnossen und im reich teütscher nation nit in clainer achtung gewest, sich einzulassen. Derhalben er

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gleich desselben jars vierzehenhundert fünfundneünzige durch rath seiner freundt sovil gehandlt, das die statt Rotweil in, auch die jungen herrn und frölin sampt [297] irer fraw muter, auch aller iren ligenden und varenden güetern, in burgkrecht, die nach der statt pesten vermögen, doch denen jungen

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herrn unverhindert an iren diensten bei den chur- und für-


  1. Dem] hs. Denn,
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 608. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_608.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)