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eroberung der herschaft Oberndorf in die acht declarirt, von derselben declaration auf obbesagten reichstag zu Freiburg absolvirt und erledigt sein worden; actum den achtundzwainzigisten tag Julii anno vierzehenhundert achtundnünzige[1].

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* [1338] Wie und welcher gestalt das burgle zu Rast sampt dem sechsten tail der frefln und nidern gerichten daselbst und anderer zugehörden an die herrschaft Zimbern und das gestift daselbs vor jaren komen, das ist etlich zeit verborgen gewest, aber zu wissen, das sollichs von denen

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edelleuten von Jungingen herrüert, und hat das einer, genannt Hanns Wältlin, von Zurzach, sampt seiner hausfrawen, Agata Raiserin, herr Hainrich Heckern, der zeit caplon sant Veits altar zu Mösskirch, zu kaufen geben. Ist beschehen noch bei leben des alten herrn Wernhers freiherren zu

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Zimbern, den man den Platterer genannt von seines schwuers wegen, benanntlichen in anno 1469; ist beschehen mit bewilligung Wolfen und Burkharten von Jungingen, gebrüeder, der lehenherren. In bemeltem jar oder baldt hernach soll dise lehenschaft von Ulrichen von Jungingen an Hanns Jacob

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Gremlichen zu Hasenweiler komen sein, und seither allwegen, so es zu fellen kompt, mueß es der gestift vom Gremlich von Menningen[2] enpfahen und darumb ain träger geben sampt zweien creuzkeesen oder ainem par hendtschuch, ohne alles jurament; auch gibt man keine brief darumb. Ich find auch

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ain alten brief, das bemelt burgle zu Rast mit seiner zugehörde dem gestift zu Mösskirch von der herschaft Zimbern umb ain hundert guldin sei verpfendt worden. Die ursach aber solcher verpfendung und das es auch seither von der herrschaft nit wider gelest worden, ist, als ich eracht, allain

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daher geflossen, dieweil solch purgle sampt der zugehördt von denen von Jungingen und hernach von denen Gremlichen zu lehen hergerüert. Es ist auch nichs seltzams, das man zu erkantnus der gerechtigkait kees mueß geben, oder ain par hendtschuch, seitmals das vor jaren also

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gepreuchlich ist gewest. In unser landtsart ist die statt Rotweil schuldig, dem bischof von Chur järlichs ain sperber zu schicken. Dergleichen so geben die von Besenfeldt ufm Schwarzwaldt dem prior von Reichenbach järlichs nur neun häller; die sollen in aim seckel sein, der drei pfening costet.

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Der stift zu Mösskirch gibt järlich dem hailigen zu Pfaffen-


  1. achtundnünzige] hs. achtundnutzige.
  2. Menningen] hs. Memingen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_022.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)