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es erlichen mit ehrenleuten verthon worden, aber sein brueder Wolf ist seiner güeter mit vil minderm lob ohne worden, dann er hat erstlichs das schloß Falkenstain[1] sampt seiner zugehörde, nemlich Hainstetten sampt dem kirchensatz,

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Reinstetten und dem Weiler, auch der mülle zu Neidingen verkaufen wellen und hat das anfangs Sixten von Hausen angebotten, aber Sixt hat das nit gewellt; ußer was ursach, laß ich bleiben, er hat nichs mit Wolfen von Bubenhofen zu handlen haben wellen. Seithere hat es Sixten, auch

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hernach seine baid söne, Veit Jörgen und Veiten, übel gerowen, das sie den angepottnen und wolgelegnen kauf nit angenommen. Als nun die edelleut von Hausen den kauf außschluegen, kamen die Cartheuser von Freiburg im Preisgew in kauf. Die schickten iren patter und prior herauß

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an die Tonow, Falkenstain das schloß, auch das Weiler, sampt der andern zugehörde zu besichtigen, des vorhabens, den kauf anzunemen und ain Carthaus in das Weiler zu erbawen. Aber das schloß Falkenstain wolten sie nit, die güeter hetten sie gern gehapt. So wolt der Wolf von

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Bubenhofen die güeter nit trennen oder die ohne das schloß nit hingeben, also zerschluegen sie im kauf. Wie nun solch schloß und güeter also uf der gant umbgienge und die niemandts wolte, kam zu letzst herr Gottfridt Wernher von Zimbern auch ins spill. Der nam den kauf an, nemlichen

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Falkenstain das schloß, Kraien-Hainstetten mit dem kirchensatz, Reinstetten und Weiler und dann die mülle zu Neidingen mit dero aller ein- und zugehörden, alles für frei und aigen, ußerhalb das schloß Falkenstain, auch einer wisen, genannt Umbnaw, und aim vischwasser an der Tonow,

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welches von Stüelingen here zu dochterlehen herrüeret, und geschach der kauf zu Ebingen umb 4880 guldin in golt, dero dann Wolf von Bubenhoffen unverzogenlich also par ußgericht [542] und bezallt warde. Beschach im jar 1516. * [1231] Es ist zu wissen, das die edelleut von

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Bubenhofen nit ains sondern alten herkomens seien und sein nit vil über zwaihundert jhar in adelichem stand gewesen. Sie haben iren ursprung von der müle Bubenhofen, unferr von Balingen gelegen, und haben in kurzem durch ir wolhausen große güetere bekomen, und als sie am höchsten gestigen,

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sein sie urblützlingen wider gefallen und in ain großen ab-


  1. Falkenstain] s. darüber Barth, Hohenzollernsche Chronik s. 405 anmerk.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_455.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)